Judo ist ein Kampfsport und das «sich miteinander messen» gehört dazu.

Die im Training gelernten Techniken wenden die Judokas im Wettkampf gegeneinander an und stellen auf diese Weise ihr Können unter Beweis.

Über das Jahr verteilt gibt es zahlreiche Turniere. Vom lokalen Nikolausturnier, den Monatsturnieren über Kreis-, Bezirks-, und Landesmeisterschaften bis zu den großen internationalen Meisterschaften.

Es ist also für jeden etwas dabei, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener.

Die Kämpfer werden nach Alter, Geschlecht und Gewicht in Gruppen eingeteilt. Bei kleineren Turnieren und ganz jungen Kindern kann es vorkommen, dass Gewichtsklassen zusammengefügt werden und Mädchen gegen Jungen kämpfen.

Kampfablauf

Die aufgerufenen zwei Kämpfer betreten die Matte.
Damit der Kampfrichter die beiden unterscheiden kann, trägt einer zusätzlich einen roten, der andere einen weißen Gürtel.
(Auf größeren und internationalen Turnieren tragen die Kämpfer stattdessen verschiedene Judoanzüge (Judogi) in blau und weiß).
Die beiden Gegner verbeugen sich und der Kampfrichter gibt das Startzeichen: “Hajime”!
Die Kampfdauer variiert je nach Altersklasse zwischen 2 und 4 Minuten.

Die Wertungen (Waza-Ari und Ippon)

Kampfrichter zeigt Ippon
IPPON = 1 Punkt = SIEG!
Der IPPON ist der höchste Punktwert. Damit ist der Kampf beendet.

Kampfrichter zeigt Waza-Ari
WAZA-ARI (= 1/2 Punkt) ist die niedrigere Wertung, der Kampf geht weiter.
2 Waza-Aris ergeben einen IPPON und damit den Sieg.

Wann erhält ein Kämpfer/ eine Kämpferin Waza-Ari oder Ippon?
Punkte gibt es für Judowürfe, Festhaltetechniken sowie Hebel- und Würgetechnken.
Für einen Ippon benötigt es entweder einen perfekten Wurf auf den Rücken oder einen Haltegriff, der 20 Sekunden gehalten werden kann.
Einen Waza-ari erhält man, wenn der geworfene Judoka auf die Seite fällt oder einen Haltegriff mind. 15 Sekunden aber weniger als 20 Sekunden hält.
Bei den Jugendlichen und Erwachsenen sind auch Würge- und Hebeltechniken erlaubt.
Gibt ein Judoka auf, bedeutet dies Ippon für seinen Gegner.

Strafen
Der Schiedsrichter gibt Strafen «Shido» für unerlaubte Handlungen oder wenn die Kämpfer zu passiv sind.
Der Erhalt einer Strafe bedeutet grds. nicht den Verlust des Kampfes, Ausnahme: 3 Shidos ergeben Hansokumake (= Disqualifikation) = Sieg für den Gegner.

Kampf unterbrechen / beenden
Wird der Kampf unterbrochen, ruft der Schiedsrichter “Mate”. Die beiden Kämpfer begeben sich auf die Ausgangsposition und warten auf das erneute “Hajime” zum Weiterkämpfen.
Beendet wird der Kampf durch “Mate Sore-Made”.
Der Kampfrichter gibt den Sieger bekannt und die beiden Gegner verbeugen sich und gehen rückwärts von der Matte.

Keine Wertung = Golden Score
Konnten während der regulären Kampfzeit keine Wertungen erzielt werden gibt es eine Verlängerung mit dem sogenannten “Golden-Score”.
Das heißt, der erste Judoka der eine Wertung erzielt, gewinnt.


Wichtige japanische Ausdrücke

Hajime Kämpft! Der Kampf beginnt
Mate Kampfpause
Mate Sore-MadeKampf ist beendet
Ippon Sieg/Siegespunkt (Kampfrichterarm zeigt ausgestreckt nach oben)
Waza-AriWertungspunkt (Schiedsrichterarm zeigt waagerecht nach außen)
Osae-KomiHaltegriff gilt (Kampfrichterarm zeigt schräg ausgestreckt nach unten auf die Kämpfenden)
ToketaHaltetechnik gelöst (Kampfrichterarm schwenkt hin und her)
Shido Strafe
Hansokumake Disqualifikation/Sieg (IPPON) für den Gegner